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Bericht Kurs Langer Zügel 2016

 

Kursbericht „Arbeit am langen Zügel“ der fpvs im Oktober 2016


„Ich habe im Vorfeld des Kurses ausprobiert, wie mein Pferd am langen Zügel läuft – aber er ging immer nur im Kreis!“ Dieser Satz gleich zu Beginn der Vorstellrunde löste bei den Anwesenden verständnisvolles Lachen aus. Fast alle hatten bisher höchstens einmal versuchsweise ihr Pferd am langen Zügel geführt und konnten von ähnlichen Erfahrungen berichten. Auch dass das Ganze in den Youtube-Videos viel einfacher aussieht als wenn man selbst versucht, sein Pferd am langen Zügel zielgerichtet über den Platz zu leiten. Aber Kursleiterin Lily Merklin verstand es schnell diese Bedenken auszuräumen und erklärte, wie Pferd und Reiter Schritt für Schritt mit der neuen Rollen-verteilung vertraut werden. Denn das Pferd muss sich erst mal daran gewöhnen, „alleine“ vorne zu gehen.
In zwei Gruppen ging es dann in die Halle. Zum Aufwärmen wurden alle Pferde am kurzen Zügel an der Hand gearbeitet, wobei sich die Führperson auf Schulterhöhe des Pferdes befindet. Allmäh-lich liessen sich die Führpersonen dann auf eine Position hinter der Schulter zurückfallen, bevor die Langzügel zum Einsatz kamen. Kennt das Pferd keine Leinen, die entlang des ganzen Körpers zur Hinterhand verlaufen, kann man dieses mit Hilfe einer zweiten Führperson an die baumelnden Sei-le gewöhnen. Denn dass einem der Langzügel aus der Hand rutscht kann gerade zu Beginn sehr schnell geschehen, wenn man auch noch die Gerte korrekt ausbalancieren muss.
Es empfiehlt sich auch bei erfahrenen Pferden, mit der Arbeit am kurzen Zügel die Lektion zu be-ginnen, denn so bemerkt man es rasch, falls der Vierbeiner einen „lustigen“ Tag hat und man sich vielleicht heute nicht gerade in die Schusslinie einer übermütig hüpfenden Hinterhand begeben sollte. Aber am Kurstag gab es diesbezüglich keine Bedenken. So bewegten sich bald schon geübte Paare ebenso wie die Anfänger am langen Zügel durch die Bahn. Lily wechselte ständig von Paar zu Paar, erklärte, gab Tipps und lobte, wenn die gestellte Aufgabe gelang. Zwischendurch halfen auch mal die Teilnehmer der anderen Gruppe oder die Zuschauer weiter wenn jemand Hilfe brauchte. So waren alle stets in den Kurs integriert, konnten ihr Auge schulen und aus Fehlern oder auch der korrekten Ausführung von Aufgaben lernen.
Obwohl in beiden Lektionen am Vor- und Nachmittag ernsthaft gearbeitet wurde, herrschte stets eine lockere Atmosphäre in der Halle. Kleine Abstimmungsprobleme zwischen Zwei- und Vierbei-nern führten übrigens nie zu Schwierigkeiten, man wich einander aus und selbst wenn es mal et-was eng wurde blieben die Pferde gelassen. Man lachte mit den Betroffenen mit, wenn etwa die Führperson mit elegantem Schwung auf die Diagonale abwendete, das ob der ungenauen Hilfen-gebung verwirrte Pferd dann aber die Bremse einlegte und sich die Führperson plötzlich neben der Schulter des Pferdes sah. Oder wenn beim Wechsel aus der Volte im Trab die Führperson uner-wartet einen fliegenden Wechsel hinlegte, weil, konzentriert auf die Zügelführung, ihre Beine und die Hinterbeine des Pferdes einander in die Quere kamen.
Mich beeindruckte, wie viel Spass Pferde und Menschen an der Arbeit hatten, auch wenn gegen Ende der zweiten Lektion beim einen oder anderen Zwei- und Vierbeiner zu erkennen war, dass diese Arbeit nicht nur körperlich anstrengend ist, sondern auch ganz schön viel Konzentration er-fordert. Und es durften alle mit Erfolgserlebnissen heimfahren, vom erfahrenen Paar, welches an Feinheiten arbeitete, bis hin zum Wallach, der seinen ersten Kurs weit weg von zu Hause bravou-rös hinter sich brachte. Vielen Dank an Familie Binggeli in Attiswil, die uns auf ihrer Anlage die besten Voraussetzungen für diesen Kurstag bot.
Franziska Huber